Das war Mitte Februar. Nun ist es April, der Frühling ist längst eingekehrt und ich blicke auf dem Campus der Leuphana Universität durch das Fenster des Cafés auf das Tiny-House. Das unmögliche Unternehmen. Die Keimzelle. Auf vertrocknetem Boden gesprossen. Was war seit dem Sonntagabend geschehen?
Damals im Februar schreibt Van Bo noch in der darauffolgenden Woche. Er relativiert sein Bedenken. In Berlin sei jemand, der in den drei Wochen bis zur geplanten Einweihung auf dem Kongress Zeit hätte. Und der bereit ist für die nötige Intensität. Ein Tropfen auf den trockenen Boden. Er trägt den unaussprechlichen Vornamen „Ioan“ und fängt an. Die Pläne für das Haus liegen schon in der TinyHouse-University. Nun gilt es, diesen Plan greifbar zu machen. Dafür braucht es gutes Handwerk und Materialien.
Ersteres erfordert Begabung und Übung, letzteres erfordert Geld. Als beides gegeben zu sein scheint -ersteres übernimmt Ioan, letzteres eine bekannte Stiftung- und der Boden fruchtbar ist, kommt es anders.
Die Stiftung zieht sich und das versprochene Geld plötzlich zurück. Aber das Grundgerüst des Hauses steht schon. In der Ratlosigkeit bietet Ioan an, sein Auto zu verkaufen, um den Bau zu finanzieren. Auch wenn niemand von uns diese Möglichkeit ernsthaft erwägt, sind wir von dieser Hingabe beeindruckt und Reinhard beschließt: das Haus wird gebaut, notfalls auch mit eigenen Mitteln. Das Geld wird sich ja auch nicht in Luft auflösen, sondern in ein wertvolles Tiny House verwandeln. An einem verschneiten Sonntagabend kommt das Tiny House samt Handwerkern in Lüneburg an. Nun soll es sich vervollständigen, die Leerräume zwischen den Balken gefüllt werden.